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    annaka · angelegt
     

    Ich kann - obwohl ich Verbandlerin bin - deine Sichtweise echt verstehen und es ärgert mich eigentlich am allermeisten, dass Leute, die tolle Jugendarbeit vor Ort leisten und richtig engagiert sind, zu einem Verband gezwungen werden und dadurch (irgendwie ja zu Recht) einfach nicht gut auf Verbände zu sprechen sind, weil sie das Gefühl haben, dass die ihnen nur das Geld aus der Tasche ziehen.

    Ich möchte dir aber einfach auch mal eine andere Sichtweise schildern, vielleicht interessiert das dich ja... Also hier meine persönliche Sicht :

    Ich komme aus einer Pfarrei, in der es immer mal wieder ein bisschen Jugendarbeit gab - und diese Umschreibung trifft es ganz gut: Je nachdem, welche Leute vor Ort aktiv waren, lief es mehr oder weniger gut (heute bin ich der Ansicht, Verbände können da unterstützen und für Konstanz sorgen, wenn sie auch beim besten Willen keine Garantie dafür sind - aber das ist ein anderes Thema).

    Wie ich zum Verband gekommen bin: Nach dem Abi (in der Schule war ich in der Schülervertretung sehr aktiv) war ich auf der Suche nach neuen Aufgaben, Inhalten und Herausforderungen. Und mein Verband hat mir all das geboten, aber allem voran eben Inhalte. Und das ist für auch der einzige Grund, warum jemand einem Verband beitreten sollte: Weil er sich mit den Inhalten identifizieren kann, und sicherlich nicht, weil ihn irgendeine Satzung dazu zwingt. Soweit sind wir uns ja - denke ich - absolut einig.

    Und hier der Satzungs-/ Definitionsaspekt :

    Das Ganze hat noch eine andere Seite und die Seite heißt: "Was ist der BDKJ?" Die Antwort lautet (Google zufolge): "Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) ist der Dachverband von 17 katholischen Kinder- und Jugendverbänden bzw. -organisationen." Und damit sind wir bei dieser Diskussion angelangt: https://bdkj-bamberg.ypart.eu/proposal/4042-Spitzenverband_statt_Dachverband

    Solange der BDKJ ein Dachverband der Verbände ist, ist jeder Dekanatsvorstand zunächst einmal ein gewählter Vertreter der verbandlichen Gruppen in diesem Dekanat - und nicht der grauen Gruppen. Bevor ein Shitstorm über mich hereinbricht: Ich weiß, dass die Realität vollkommen anders aussieht, ich war schon auf genug Dekanatsversammlungen, dass ich weiß, dass da oft mehr graue als verbandliche Gruppen sind. Aber rein von der Definition her ist es zum aktuellen Zeitpunkt so. Und damit es natürlich klar, dass jeder Dekanatsvorstand auch die verbandlichen Strukturen kennen muss und sich damit auch irgendwie identifizieren muss - sonst ist das ja alles Blödsinn.

    Dein Beitrag deutet für mich einfach darauf hin, dass der BDKJ in der Realität auf Dekanatsebene kein Dachverband mehr ist, sondern eher in die Richtung Spitzenverband der katholischen Jugend geht. Aber das ist für mich wiederum nicht sauber auf Diözesanebene zu lösen, sondern da müsste eine bundesweite Lösung her.