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Eine Stimme für die grauen Gruppen


Ich bin selbst seit langen Jahren Ministrant in einer Pfarrei in Bamberg und konnte mich schon immer für die Jugendarbeit begeistern. Durch meine Schwester habe ich die Arbeit auf Dekanatsebene mitbekommen und mich näher damit beschäftigt. Als ich so dann die Einladung für die Dekanatsversammlung als Leitung der Ministranten in Händen hielt, habe ich mich gefragt, warum habe ich eine keine Stimme? Warum darf ich nicht mitbestimmen, wer in den Vorstand kommt und MICH auf Dekanatsebene bzw. Diözesanebene vertritt? Habe ich kein Recht auch gehört zu werden und meine Meinung durch eine Stimme zu bewerten? Ich bin schließlich auch eine Gruppe des Dekanats, wenn auch so schön genannt eine "graue Gruppe". Deshalb auch mein Vorschlag, das auch jede graue Gruppe einer Pfarrei/ eines Seelsorgebereichs eine Stimme in einer Dekanatsversammlung bekommt, schließlich bekommt bspw. eine KJG Ortsgruppe (die auch aus nur 5 Mitgliedern bestehen könnte) auch eine Stimme! Und wieso sollte ich nicht mitbestimmen dürfen wer mich vertritt. Ich leiste auch Jugendarbeit in Bamberg!

Weiter zu mir, ich bin dann nach einem Jahr "beobachten" des Dekanats in den Dekanatsvorstand gegangen als Ministrant und hab dort sehr viele neue interessante Leute kennengelernt und auch viel Neues erlebt bzw. tue das immer noch. So jetzt waren die ersten zwei Jahre vorbei und im Oktober dieses Jahres hieß es dann, wenn du wiedergewählt werden willst und die Jugendarbeit im Dekanat weiterführen willst, musst du einem Verband eintreten. Anfangs war meine Meinung klar positioniert, dass ich das nicht tun werde. Dann hab mich jedoch dafür entschieden in einen Verband beizutreten, um wieder gewählt zu werden, da mir die Arbeit im Dekanat wirklich wichtig ist und Spaß macht. Gut jetzt bin ich Mitglied in einem Verband, aber WARUM? Warum muss ich in einen Verband nach 2 Jahren eintreten, ja ein mir wurde gesagt, um die Verbandsstruktur besser zu verstehen. Aber tue ich das wirklich? Ehrlich gesagt ich war 18 Jahre lang in keinem Verband und habe jetzt auch keine Motivation mich dort zu verwirklichen, weil ich keinen Sinn dahinter sehe. Manche von euch werden sich jetzt vielleicht denken, die hat die Struktur des BDKJs nicht verstanden. Aber ich würde behaupten, ich würde als Nichtverbandler genauso gute Arbeit leisten wie als Verbandler. Ich würde auch behaupten mein Leben und meine Jugendarbeit hat sich nach den 2 Jahren und Eintritt in den Verband nicht verändert außer das jährlich von meinem Konto was abgebucht wird. Klingt hart ist aber so. Ich will auch den Verbänden damit nichts böse, ich kann nachvollziehen, das viele in einem Verband aufgewachsen sind oder hinter dem Verbandsleben stehen und das soll gar nicht aufhören, sondern weitergehen. Nur möchte ich das erreicht wird, das man nicht in einen Verband gehen MUSS, um Jugendarbeit auf Dekanatsebene zu praktizieren. Schließlich soll das Dekanat ja auch die grauen Gruppen vertreten, aber wie das, wenn er nur aus Leuten besteht die in einem Verband sind oder darin großgeworden sind. Das genau ist mein großes Anliegen, das man nach den 2 Jahren nicht einen Verband eintreten muss. Wahrscheinlich löse ich hier große Diskussionen aus, aber ich habe Daniel versprochen mich hier zu dem Thema zu äußern.


Diskussionen

  • Ich kann - obwohl ich Verbandlerin bin - deine Sichtweise echt verstehen und es ärgert mich eigentlich am allermeisten, dass Leute, die tolle Jugendarbeit vor Ort leisten und richtig engagiert sind, zu einem Verband gezwungen werden und dadurch (irgendwie ja zu Recht) einfach nicht gut auf Verbände zu sprechen sind, weil sie das Gefühl haben, dass die ihnen nur das Geld aus der Tasche ziehen.

    Ich möchte dir aber einfach auch mal eine andere Sichtweise schildern, vielleicht interessiert das dich ja... Also hier meine persönliche Sicht :

    Ich komme aus einer Pfarrei, in der es immer mal wieder ein bisschen Jugendarbeit gab - und diese Umschreibung trifft es ganz gut: Je nachdem, welche Leute vor Ort aktiv waren, lief es mehr oder weniger gut (heute bin ich der Ansicht, Verbände können da unterstützen und für Konstanz sorgen, wenn sie auch beim besten Willen keine Garantie dafür sind - aber das ist ein anderes Thema).

    Wie ich zum Verband gekommen bin: Nach dem Abi (in der Schule war ich in der Schülervertretung sehr aktiv) war ich auf der Suche nach neuen Aufgaben, Inhalten und Herausforderungen. Und mein Verband hat mir all das geboten, aber allem voran eben Inhalte. Und das ist für auch der einzige Grund, warum jemand einem Verband beitreten sollte: Weil er sich mit den Inhalten identifizieren kann, und sicherlich nicht, weil ihn irgendeine Satzung dazu zwingt. Soweit sind wir uns ja - denke ich - absolut einig.

    Und hier der Satzungs-/ Definitionsaspekt :

    Das Ganze hat noch eine andere Seite und die Seite heißt: "Was ist der BDKJ?" Die Antwort lautet (Google zufolge): "Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) ist der Dachverband von 17 katholischen Kinder- und Jugendverbänden bzw. -organisationen." Und damit sind wir bei dieser Diskussion angelangt: https://bdkj-bamberg.ypart.eu/proposal/4042-Spitzenverband_statt_Dachverband

    Solange der BDKJ ein Dachverband der Verbände ist, ist jeder Dekanatsvorstand zunächst einmal ein gewählter Vertreter der verbandlichen Gruppen in diesem Dekanat - und nicht der grauen Gruppen. Bevor ein Shitstorm über mich hereinbricht: Ich weiß, dass die Realität vollkommen anders aussieht, ich war schon auf genug Dekanatsversammlungen, dass ich weiß, dass da oft mehr graue als verbandliche Gruppen sind. Aber rein von der Definition her ist es zum aktuellen Zeitpunkt so. Und damit es natürlich klar, dass jeder Dekanatsvorstand auch die verbandlichen Strukturen kennen muss und sich damit auch irgendwie identifizieren muss - sonst ist das ja alles Blödsinn.

    Dein Beitrag deutet für mich einfach darauf hin, dass der BDKJ in der Realität auf Dekanatsebene kein Dachverband mehr ist, sondern eher in die Richtung Spitzenverband der katholischen Jugend geht. Aber das ist für mich wiederum nicht sauber auf Diözesanebene zu lösen, sondern da müsste eine bundesweite Lösung her.

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